nach dem Roman von Ulrike Schweikert
Die zwei Schwestern Sibylla und Helena werden früh getrennt, bleiben aber eng mit einander verbunden. Beide verfügen über seherische Fähigkeiten, die der einen den Ruf der Heiligen verleihen, die andere aber höchst verdächtig machen.
Sibylla kommt nach Lehrjahren in Leonberg wieder in Ellwangen an und gerät in die schlimmste Welle des Hexenwahns.
Als heilkundige Begleiterin des Stadtpfarrers Peter Berchtold sieht sie viel Leid und Elend. Schnell beginnt sie an der Rechtmäßigkeit der Hexenverfolgung zu zweifeln.
Trotz der Protektion des Stadvogtes von Werdenau gerät
aber auch sie ins Blickfeld der Hexenjäger. Ein zusätzliches
Problem stellt ihre Liebesbeziehung zum Pfarrer dar, die es
ja nicht geben darf.
Fast unausweichlich landet also auch Sibylla im Kerker am
Jagsttor und wird den Qualen der Folter unterworfen.
Es scheint keine Hoffnung mehr für die junge Frau zu geben,
da taucht plötzlich ihre Schwester Helena, die Heilige, im
Kerker auf …
Ulrike Schweikert wurde 1966 in Schwäbisch Hall geboren und verbrachte dort auch ihre Schulzeit.
Nach einer Banklehre in Stuttgart und einigen Jahren im Wertpapierhandel studierte sie Geologie und Journalistik. In dieser Zeit entstanden die ersten Manuskripte für Fantasyromane.
Nach den beiden Studienabschlüssen schrieb sie den ersten historischen Roman „Die Tochter des Salzsieders“, der 2000 bei Knaur erschien. Mit dem zweiten Roman „Die Hexe und die Heilige“ gelang der Durchbruch, der ihr ermöglichte, das Schreiben zum Beruf zu machen.
Seitdem entstanden weitere historische Romane wie „Das Kreidekreuz“, „Das Siegel des Templers“ oder „Das kastilische Erbe“, aber auch Fantasy- und Kriminalromane, bei denen ein Vampir dieHauptrolle spielt, und die Jugendbücher „Das Jahr der Verschwörer“ und „Die Maske der Verräter“. Zwei ihrer Romane hat Ulrike Schweikert dramatisiert. Die Theaterstücke „Die Tochter des Salzsieders“ und „Das Jahr der Verschwörer“ wurden 2004 und 2006 in Leofels uraufgeführt.
In den vergangenen Jahren erschien die Serie „Die Erben der Nacht“, die eine Gruppe junger Vampire durch das Europa des 19. Jahrhunderts führt. Aktuell arbeitet sie an einer neuen Theaterversion der „Tochter des Salzsieders“ für die Freilichtspiele in Schwäbisch Hall.
Die Bühnenfassung
Da noch kein Stück auf Basis des Romanes existierte, spielen die Theatermenschen eine eigens für Ellwangen von Regisseur Andreas Müller unter Mitwirkung von Gerald Marek geschriebene Dramatisierung. Sie hält sich sehr eng an den Roman und verwendet viele Originaldialoge. Aber es ist natürlich nicht möglich, einen solch umfangreichen Roman mit all seinen Handlungssträngen und Nuancen ohne Kürzungen und auf die Bühne zu bringen. So werden manche Stationen im Leben der Schwestern übersprungen, und nicht alle wichtigen Figuren des Romans haben ihren Weg auf die Bühne gefunden. Auch beschränkt sich die Handlung weitgehend auf die Geschehnisse in Ellwangen.
Im Vordergrund stehen aber immer die Personen, wie sie im Roman beschrieben sind. In Absprache mit Ulrike Schweikert liegt ein Stück vor, das den Umständen "unserer guten Stadt" Rechnung trägt und der Theatermenschentruppe im wahrsten Sinn auf den Leib geschneidert ist.