von John Patrick.
Ort der Handlung ist die ländliche japanische Region Okinawa, die Zeit ist die Zeit nach der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Das Land ist von amerikanischen Truppen besetzt; ein Einheimischer, Sakini, dient den Besatzern als Dolmetscher. Direkt ans Publikum gewendet, philosophiert Sakini in freundlicher Ironie über die Tatsache, dass das Land schon viele Invasoren erlebt hat, die Japan stets ihre jeweiligen kulturellen „Errungenschaften“ beschert haben. Auch die amerikanischen Besatzer überschätzen den Wert dessen, was ihre Kultur den Japanern zu bieten hat; umgekehrt übersehen sie geflissentlich den Reichtum, die Schönheit und die Zweckmäßigkeit der Einrichtungen der japanischen Kultur.
Der örtliche Kommandant, Colonel Purdy, ein Liebhaber unsinniger Vorschriften, empfängt einen neuen Offizier, Captain Fisby, dessen Versetzung offenbar die Folge unsinniger militärischer Verwaltungsakte ist. Fisby war im Zivilleben Professor für Geisteswissenschaften, und Purdy, der naiv begeistert von der Idee ist, den Japanern die Segnungen der Demokratie zu bescheren, beschließt, ihn in das Dorf Tobiki zu entsenden, wo Fisby eine lokale Regierung einsetzen, eine Frauenliga für Demokratische Aktion gründen und eine Schule erbauen soll. Sakini, den Purdy froh ist loszuwerden, begleitet Fisby.
Bereits die ersten Japaner, mit denen Fisby während seiner Fahrt nach Tobiki in Berührung kommt, erweisen sich als äußerst resolut und Fisby, der sich zwar redlich bemüht, jedoch das Gegenteil von durchsetzungsfähig ist, entdeckt schnell, dass er sich den fremden Spielregeln fügen muss. Nach seiner Ankunft in Tobiki endet sein Versuch, eine einstudierte „Demokratie-Rede“ zu halten, damit, dass umgekehrt die Dorfgemeinschaft ihm eine Lektion in Sachen japanischer Kultur erteilt. Da Fisby leicht steuerbar ist, großzügig Posten verteilt und den Einwohnern Reislieferungen verspricht, wird er freundlich aufgenommen und erhält als Willkommensgeschenk sogar eine Geisha, Lotos Blossom.
Wie sehr Fisby mit der Aufgabe, die Demokratie nach Tobiki zu bringen, überfordert ist, zeigt sich, als die von ihm eingerichtete Frauenliga fordert, Ernst mit der Gleichberechtigung zu machen und allen Frauen des Dorfes Dinge zu beschaffen, die bis dahin nur die Geisha besitzt, nämlich Lippenstifte und Parfüm; auch eine Geisha-Ausbildung wollen sie. Als nun die Männer – ebenfalls mit dem Hinweis auf ihre Gleichberechtigung – eigene Ansprüche stellen, wird das Baumaterial, das für das neue Schulhaus vorgesehen war, für die Errichtung eines Teehauses verwendet. Fisby ist schließlich vollständig akklimatisiert, trägt statt seiner Uniform einen Bademantel und genießt die kleinen Alltagsfreuden des Gastlandes.
In Purdy, der mit Fisby regelmäßig telefoniert, keimt schließlich der Verdacht, dass der seiner Aufgabe nicht korrekt nachkommt, und er schickt als Inspekteur Captain McLean. McLean, der Fisby eigentlich auf seinen Geisteszustand hin untersuchen soll, vergisst nach seiner Ankunft in Tobiki seinen Auftrag und übernimmt dort sofort ein landwirtschaftliches Entwicklungsprojekt. Nachdem ein erstes Projekt zum wirtschaftlichen Aufbau des Ortes, das Fisby in eigener Regie eingeleitet hatte, scheitert, wird eine Destillerie für Süßkartoffelschnaps eingerichtet, die ihre Produkte mit großem Erfolg bei der amerikanischen Armee absetzt.
Am Abend der Einweihung des Teehauses erscheint Purdy in Tobiki, um dort selbst nach dem Rechten zu sehen. Als er von dem Teehaus und der Schnapsbrennerei erfährt, stellt er Fisby unter Arrest. Lotos Blossom bittet Fisby, bei ihr zu bleiben und sie zu heiraten; als Fisby ablehnt, tröstet sie sich mit einem anderen Verehrer. Fisby, der so tiefe Einblicke in die japanische Kultur gewonnen hat, muss an dieser Stelle zugeben, dass er nicht weiß, ob er der Seite der Eroberer angehört oder ob er selbst erobert wurde.
Tobiki wird von der amerikanischen Regierung überraschend zum Musterdorf erklärt, das exemplarisch die Wiederaufbaumaßnahmen der Besatzungsmacht zeigen soll. Purdy, der bereits Teile der Schnapsbrennerei hat zerstören und das Teehaus hatte demontieren lassen, ist gegenüber seinen Vorgesetzten nun in größter Not. Die Japaner hatten die Destilliereinrichtungen jedoch rechtzeitig versteckt und auch das im japanischen Stil konstruierte Teehaus kann innerhalb einer Minute wieder aufgebaut werden.
Bühnenstück von John Patrick basierend auf dem Roman von Vern Sneider.
John Patrick (* 17. Mai 1905, Louisville, Kentucky, USA; † 7. November 1995, Florida, USA)
Vern Sneider (* 6. Oktober 1916 in Monroe, Michigan, USA als Vernon John Sneider; † 1. Mai 1981 ebda.) war ein US-amerikanischer Autor.